„Die Erinnerung wach halten“ – Jusos besuchen die Gedenkstätte Dachau
Im Vorfeld des 71. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau nahmen sich die Jusos im Landkreis Dachau am vergangenen Samstag (16.04.) ausführlich Zeit für einen informativen Besuch der Gedenkstätte. „Viele von uns waren das letzte Mal zu Schulzeiten bei einer Führung in der Gedenkstätte, deswegen ist es wichtig, dass wir uns immer wieder die Zeit nehmen, uns intensiv mit der Geschichte zu befassen und nicht nur zu den Befreiungsfeierlichkeiten in der Gedenkstätte sind“, so Anja Güll, SPD-Kreisrätin und stellvertretende Vorsitzende der Jusos im Landkreis, die die Besichtigung organisiert hatte. Auch Oberbürgermeister Florian Hartmann nahm sich für den Termin Zeit und begleitete seine Juso-Kollegen.
Pädagogisch begleitet wurde der Rundgang über das Gelände und durch die Ausstellung von Gedenkstätten-Referentin Tanja Joergensen-Leuthner, die zu diesem Anlass auch die Geschichte der Sozialdemokraten und Sozialisten im Konzentrationslager Dachau recherchiert hatte. So wurde beispielsweise der 25-jährige Jungsozialist Rudolf Benarioim April 1933 als einer der ersten Häftlinge überhaupt ins Dachauer KZ gebracht. Nur einen Tag nach seiner Ankunft in Dachau wurde er von der SS misshandelt und erschossen. Ein ähnliches Schicksal ereilte Wilhelm Aron, Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend. Die Schicksale von Benario und Aron waren für die heutigen Jungsozialisten sehr bewegend. „83 Jahre nachdem sie für ihre politische Überzeugung misshandelt und ermordet wurden, hier zu stehen und ihre Geschichte zu hören, macht betroffen und es ist uns ein Ansporn, weiter entschlossen gegen Rassismus einzutreten“, so Sören Schneider, Vorsitzender der Landkreis Jusos und Dachauer Stadtrat.
Den öffentlich diskutierten Zustand der Gedenkstätte konnten die Jusos ebenfalls bei der Besichtigung feststellen. Die Jusos hatten bereits in der vergangen Woche auf den schlechten Zustand der Gedenkstätte in einer Pressemeldung hingewiesen und wiederholen nun ihre Kritik, dass dies „einem so wichtigen geschichtlichen Erinnerungsort bei weitem nicht angemessen und schlichtweg unwürdig“ sei, so Anja Güll.